Parc Ela Skidurchquerung

Parc Ela Skidurchquerung

Die Wettervorhersage für das Wochenende vom 13./14. Januar 2024 war fantastisch. In Kombination mit genügend Schnee und einer mässigen Lawinengefahr war das Wochenende perfekt für eine Hütten -Tour und Skidurchquerung. Also haben sich neun Huttli für eine Durchquerung des Parc Ela mit einer Übernachtung auf der Chamona d’Ela angemeldet.

Nach der Ankunft am Bahnhof in Filisur ist es nur ein kurzer Spaziergang durch das wunderschöne Dorf und hinunter bis zur Albula von wo man ins winterliche Val Spadlatscha aufsteigt. Wir planten, auf dem Zustieg noch den Mount Chantota zu besuchen, aber die Bedingungen sahen nicht gut aus, und so gingen wir direkt zur Hütte.

Zu unserer Überraschung waren auch die Hüttenwarte anwesend. Während sie versuchten, das Feuer in Gang zu bringen, machten sich die meisten von uns nochmals Richtung Pass d’Ela auf, um nach ein paar Höhenmeter auf Ski zu geniessen und auch gleich noch eine Spur für den nächsten Tag anzulegen.

Die Sonne ging gerade neben dem Pizza Grossa (lecker) unter, als wir den Pass erreichten. Bei den letzten Sonnenstrahlen genossen wir den wohlverdienten Pulver in einem fast unverspurten Hang. In der Zwischenzeit brachten die Hüttenwächter auch das Feuer unter Kontrolle und die Hütte wärmte sich langsam auf.Tamara kochte eine riesige Menge ausgezeichnetes Risotto. Sie hatte mit 150g Reis pro Person gerechnet unter der Annahme, dass die Gruppe hungrig sein würde … und in der Tat waren wir sehr hungrig. Die Hütte wurde im Laufe des Abends nicht wirklich warm und somit waren alle ein wenig besorgt, in der Nacht frieren zu müssen. Glücklicherweise war das unbegründet und im Bett war es dann doch sehr gemütlich.

Nach einem sehr entspannten Frühstück mit grossen Mengen gutem Kaffee und Müsli verliessen wir die Hütte gegen 09:00 Uhr um wieder auf der am Vortag vorbereiteten Spur zum Pass d’Ela aufzusteigen. Wir liefen ein sehr gemütliches Tempo und brauchten fast 2 Stunden bis zum Pass. Es folgt eine kurze Skiabfahrt zum Lai Grond. Einige spurten über die Furschela da Tschitta aber der Rest von uns ging weiter in Richtung Piz Val Lunga (3077m). Der Aufstieg zum Gipfel war viel härter als erwartet. Der Schnee im +40° Couloir war teilweise hart gefroren. Also entschieden wir uns für ein tiefes Skidepot und kraxelten folglich ziemlich lange durch felsiges Gelände. Während des Aufstiegs kamen wir zu dem Schluss, dass die Bewertung wohl eher ZS- als die angegebenen WS+ sein sollte. In der Folge kehrten ein paar um, auch wegen mangelnder Ausrüstung. Für die verbleibenden vier war es jedoch eine gute Mischung aus anregender Kletterei ohne grosse Gefahren. Wer jedoch Steigeisen und Pickel mitgebracht hatte, schätzte sich besonders glücklich. 

Steffen geniesst

Die Aussicht vom Gipfel war großartig, allerdings hatte es -10 ° C und es war schon fast 15:00 Uhr. Für nur 1070m Aufstieg waren wir ziemlich langsam gewesen. Der späte Start, das entspannte Tempo, fehlende Spuren und der schwierige Gipfelanstieg hatten seinen Tribut gefordert. Also blieben wir nicht lange und begannen der 1700m Abfahrt.

Die meiste Zeit genossen wir super Pulver, lediglich von ein paar wenigen üblen Passagen im Wald unterbrochen. Angekommen an der Albula Passstrasse, hiess es wir sollten nach Preda aufsteigen anstatt über die Schlittelpiste nach Bergün abzufahren da die Piste für Skifahrer gesperrt sei. Nun ja, das liessen wir uns nicht zweimal sagen. 

(Text und Fotos Robert Büssow)

Robert, Natalia, Steffen und Felix (vlnr) am Piz Val Lunga