Im Jahre 1924 erwarb der AACZ unter der Ägide von Robert Helbling im damaligen Epizentrum des alpinen Skilaufs ein kleines Walserhaus. Das Geld hierfür lag bereits 16 Jahre bereit – in Form eines Legats aufgrund des tragischen Unfalltods von Robert Spoerry 1907 am Matterhorn.
Seit dem Erwerb vergingen viele Jahrzehnte mit tollen Wintern, legendären Festen und schönen Familienferien. Die Hütte musste dabei leider auch einige Sturmschäden ertragen und brannte im Winter 1970/71 sogar komplett ab. Wer sich mehr für die Geschichte der Fondei oder auch Spoerry Hütte interessiert, kann sich in die eigens zum Jubiläum erstellten Chronik vertiefen.
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Trotz der Schäden und dem immer wieder von den jungen Mitgliedern aufkeimende Wunsch anstatt der Hütte im Alpgelände lieber ein hochalpines Biwak zu errichten, hielt der AACZ dem Fondei über all die Jahrzehnte die Treue so dass wir am Wochenende vom 06./07. Juli 2024 stolz den 100. Geburtstag unserer Hütte mit einem kleinen Fest begehen konnten.
Am Samstag fand sich im Laufe des Tages eine kleine Gruppe alter und junger Mitglieder auf der Hütte ein. Die Zustiege wurden in einer Art Sternwanderung von Klosters, Küblis, Heuberge, Mattijschhorn und Langwies von den Mitgliedern zu Fuss oder mit Gravel- oder Mountainbike bewältigt. Zum Glück konnten wir alle noch bestes Wetter geniessen.
Gegen Abend hin verwöhnte die Familie Morf die Gäste mit einem phänomenalen Apéro und einem noch besseren Nachtessen. Die Stimmung war ausgelassen und es blieb sogar Zeit, den Fussballmatch zu verfolgen. Unsere Präsidentin Valerie hielt eine kurze Rede – kurz genug, damit sie nicht durch Tischvulkane unterbrochen werden musste – und dankte dabei vor allem Leo und seiner Familie für die vergangen 16 Jahre als Hüttenchef. Sie hielten die Hütte stets in Schuss, haben für ausreichend Holz gesorgt und es gab auch immer genügend sauber gefaltete Tüchli. Nun wird Leo das Amt dieses Jahr an Hans Wäsle übergeben.
Wie bereits eingangs erwähnt, wurde im Rahmen des Hüttenjubiläums von Walter Giger und Hans Wäsle eine kleine Jubiläumsbroschüre verfasst, die an diesem Abend ebenfalls vorgestellt und unter den Anwesenden verteilt wurde. Das 1971 zusammen mit der neu errichteten Hütte aufgelegte Hüttenbuch neigte sich pünktlich zum Jubiläum ebenfalls dem Ende zu. Ein neues Hüttenbuch wird nun unsere Hütte ins zweite Jahrhundert begleiten und die Möglichkeit bieten, die Hüttengeschichte weiterhin durch viele Einträge und Zeichnungen zu dokumentieren.
Am Sonntag Morgen begrüsste uns kein Sonnenschein, sondern ausgiebiger Regen. Wir konnten also ohne den Druck des alpinen Tatendrangs das reichhaltige Frühstück geniessen. Zum Abstieg blieb uns nichts anderes übrig, als bei strömenden Regen den Rückweg in Angriff zu nehmen.
Die Teilnehmenden haben das Wochenende sehr genossen und an dieser Stelle möchten wir uns bei Leo, Claudia und Tochter Flurina für die Gastfreundschaft, das wirklich spektakulär zubereitete und präsentierte Festessen und für die Ausrichtung des wunderschönen Wochenendes ganz herzlich bedanken.
(Text: Hans Wäsle. Fotos: Hans Wäsle, Karsten Kunze, Valerie Zumsteg)